Die Strada Lissi – oder Ehestreik
Drei - Akter
Bühne: Wirtsstube, ein Treppenaufgang, Küchentür, Flur- oder Haustür
Zeit: Jetzt
Spiel: Flott, Slapstick – Schlägerei, Tapetenkleister- (Rasierschaum-) Schlacht und viel Wortwitz
Figuren
(die Alterangaben sind nur Empfehlungen kein Dogma)
Lissi Strada, Wirtin, Mitte 30
resolut, schlagfertig, sympathisch
Sepp, Koch und Mann von Lissi
nichtsichtbare Figur, kann von jemand mit verstellter Stimme gespielt werden
Albert, Bürgermeister, Mitte/ Ende 50
Hat solange das sagen, bis seine Frau übernimmt, und sagt, wo es langgeht
Hilde, Bürgermeisterin, Anfang 50
Chefin, setzt gesunden Menschenverstand ein, bis sie dann doch emotional wird
Fanny, Mutter von Hilde, 75 Jahre (kann als Doppelrolle von Hilde-Darstellerin gespielt werden)
alte Frau, die im Herzen jung geblieben ist, verschmitzt, sehr sympathisch
Hans, 83 Jahre (kann als Doppelrolle vom Schrosch-Darsteller gespielt werden)
Ein bisschen verkalkt, humorvoll, erlebt im Stück seinen dritten Frühling
Afra, Mitte 40
Vorgeblich stille Wasser, behauptet, dass ihr Mann unter dem Entzug sehr leiden wird
Max, Afras Mann, Anfang 40
Ist heilfroh, dass er einmal Pause machen darf, weil seine Frau täglich die ehelichen Pflichten einfordert
Resi, frischverheiratet, Mitte 20
Jung, frisch, im Leben
Ulli, Resis Mann, Mitte 20
Wie Resi, beide einfach ohne Macken
Irmgard, Mitte 30
Angeberin, die behauptet, das beste Eheleben zu führen, ein wenig bigott
Schorsch, Irmgards Mann, Mitte 30
Hat mit dem Entzug kein Problem, weil er schon lange von dem Perfektionismus seiner Frau genervt ist
Zenzi, Pfarrsköchin
macht bei dem Entzug mit, was zunächst alle Frauen wundert, sie hat aber nur Angst in den Streit der Männer hineingezogen zu werden
Pfarrer, Mitte 50 Eric, isst und trinkt gern, gutmütig
Inhalt
Akt 1
Im Gasthof bei der Strada Lissi gibt es beim Sonntagsfrühschoppen eine Mordsschlägerei. Das geht nun schon fünf Wochen so. Inzwischen hat Lissi kaum mehr Gläser und Mobiliar. Kurzerhand ruft sie die Frauen der Schläger in die Gaststube und fordert sie zum Ehestreik auf, bis die Männer erklären, warum sie sich seit sechs Sonntagen streiten. Festentschlossen beziehen die Frauen die Fremdenzimmer im Gasthof.
Akt 2
Fanny, eine ältere Frau, die in den 70ern jung war und deswegen ein wenig alternativ daherkommt, hat sich mit den Frauen solidarisch erklärt und übernimmt die Nachtwachen.
Es ist nicht ganz klar, ob ihre Aufgabe ist, keine Männer zu den Frauen zu lassen, oder aufzupassen, dass die Frauen nicht zu ihren Männern nachhause gehen.
Der Bürgermeister vermisst seine Frau, weil er keine frische Wäsche mehr hat. Max kann endlich soviel Fernsehschauen wie er möchte und Schorsch ist die Ehe-Pause egal. Nur das junge Paar ist sich einig, dass das endlich bald enden muss mit dem Ehestreik.
Inzwischen kommt Hans, 83, und bittet seine Fanny nachhause zu kommen, da der Ehestreik ihn wieder aktiviert hätte, und das müsse man doch ausnutzen.
Lissi verdonnert Schorsch, Malermeister, und Max, seinen Gesellen, dazu endlich die durch die Schlägereien verschmutzte Wand zu renovieren.
Akt 3
Schorsch und Max versuchen die Wand zu renovieren und zu tapezieren und bereiten alles lange und umständlich vor. Dabei werden sie von allen anderen gestört.
Resi findet heraus, dass sie schwanger ist, Irmgards scheinbar perfekte Ehe wird angezweifelt, der Bürgermeister hat ein Unterwäscheproblem, Max gibt zu, dass ihm seine Frau körperlich zu viel fordert.
Am Ende verrät die Pfarrsköchin, warum die Männer raufen, daraufhin streiten sich die Frauen und zerlegen endgültig die Gaststube. Es geht um einen riesigen Lottogewinn, den die Männer zusammen erspielt haben und sich seit Wochen nicht einigen können, wie dass Geld aufzuteilen ist.
Der Pfarrer entscheidet, dass das junge Ehepaar für ein Kinderzimmer Geld bekommt, ein Teil der Kindergarten und dass der Rest für die Renovierung der Gaststube hergenommen wird,
Eine rasante Komödie von Florian Schmidt in drei Akten, die sich über den Ehealltag und die kleinen Sorgen lustig macht.